Chaos vor dem Kuhstall durch Gebläse am Boden

Wir hatten einen Bandauftritt auf einem Öko-Hof, der die Fertigstellung größerer An- und Umbaumaßnahmen feierte. Alle Ställe waren ausgemistet, die Wiesen frisch gemäht. Und mitten drin marschierten wir mit „reduzierter Mannschaft“ (nur 5 Pipes und 4 Trommler) zu einem Stück Rasen vor dem neuen Kuhstall, an dem wir spielen sollten (Nein, keine Sorge: Da die Tiere ja nichts dafür können, hatte man sie vorher auf die Weide gebracht…).

Während der letzten Meter vor dem „Spielplatz“ passierte es: Meine „Nebenfrau“ war plötzlich weg! Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sie sich mit voll aufgeblasener Brülltüte und um sich schlagenden Drones, Kopf nach unten, Hintern nach oben, auf dem Boden kugelte! Anscheinend war die Kuhherde bei nassem Rasen quer über den Platz und die Wiese gelaufen und hinterließ dabei eine Vielzahl von bis zu 10cm tiefen Löchern im Rasen. Nachdem die Wiese getrocknet und der Boden wieder fest war, mähte man für die Veranstaltung einfach noch mal glatt drüber- und die Löcher waren unter dem Grün unsichtbar! Und in so eine Falle war die Dudelsackvirtuosin jetzt getreten.

Was nun kam, war klar: Ich kam beim Spielen durcheinander, ein anderer musste vor Lachen gleich ganz aufhören, die am Boden kullernde gab natürlich auch keinen Ton mehr von sich. Das Bandgebläse war damit um 60% gekappt! Zudem wollten wir uns im Halbkreis vor dem Publikum aufbauen, weshalb jetzt auch noch alle Trommler, die hinter uns marschierten, kreuz und quer um die sich wieder aufrappelnde Piperin herumstolperten, um erstens nicht auf sie oder in weitere Löcher zu treten, und um zweitens irgendwie zu ihrer geplanten Parkposition zu gelangen. Klar, dass da nicht nur der eine oder andere Beat nicht mehr richtig saß, sondern wir alle später auch recht durcheinander standen!

Als Auftritterprobte Band versuchen wir immer, mit Fehlern, die passieren, recht professionell umzugehen. Irgendetwas passiert ja schließlich immer. So artete dieser Lapsus nicht in schallendes Gelächter der Band und anschließender viertelstündiger Pause aus, sondern wir spielten einfach weiter, und nach dem mehr oder minder eleganten Aufstellen konnten wir unser vorbereitetes Programm durchziehen.

Zum Glück ist weder der Gestürzten (Naja, aufgeschlagene Knie würden ja auch von selbst wieder heilen), noch dem Instrument (heilt nicht von selbst, und Reparaturen sind teuer!) etwas dabei passiert.

Und gefreut hat es die Zuschauer auch. Also, die Musik…

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Firefighter, Kittyowner, Bagpipeplayer. Querulant. Manchmal bissig, aber im Großen und Ganzen handzahm. Die Themen hier: Feuerwehr - Rettungsdienst - Alltag .
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2 Antworten zu Chaos vor dem Kuhstall durch Gebläse am Boden

  1. Petra Bamberger schreibt:

    Meine lieben Musiker und Gefallende, gerne wäre ich dabei gewesen und hätte das miterleben können. Mein Respekt, so sind eben Profis.

  2. Nobelix schreibt:

    Klingt ja ganz nach einem „umwerfenden“ Auftritt 😉
    Ich glaube, ich sollte mir auch mal wieder sowas in der Art ansehen. Die letzten Pipes and Drums, die ich live gesehen habe, waren in Schottland. Viel zu lange her…

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