Wie man ganz viele Briefe bekommt

… oder: Selber Schuld!

Vorweg: Ich weiß, dass man ein gesundes Mißtrauen haben sollte. Und auch, dass nicht alle Menschen lieb sind. Gute Ratschläge in diese Richtung könnt ihr euch also sparen, ich hab’s gelernt. Denn in dieser Begebenheit habe ich mir selbst im Wege gestanden: Weil ich gegen Vorurteile bin, habe ich mich zu einem Häppchen zu viel Vertrauen hinreißen lassen. Naja, immerhin kenne ich jetzt den Weg zum Briefkasten. – Aber von vorne:

Schick anzusehen. Aber leider nichts für den TÜV.

Schick anzusehen. Aber leider nichts für den TÜV.

Vor einiger Zeit inserierte ich ein Auto. Einen alten Peugeot 206. Keine Klima, keine ZV, nix Besonderes. Und weil die Karre bestimmt nicht den nächsten TÜV überleben würde (Ölverlust und ein Knacken in der Federung, Fachgelehrte stellten mir Reparaturen von 1600 Euro in Aussicht), wollte ich ihn an einen Exporteur verkaufen. Im Ausland nimmt man es nicht so genau mit der Technik, dort sollte der Kleine wohl noch ein paar Jährchen leben. Zudem haben Exporteure oft auch gute Schrauber an der Hand, die mit gebrauchten Teilen für ein paar Euro aus Scheiße Gartenzwerge klöppeln.

Ein Inserat beim Fahrzeugtrapper (oder war es der Autoscout?…) , Kaufpreis 600 Euro, war schnell geschrieben. Ich wusste, dass dieses Blechgehäuse nur noch maximal 300 Flocken wert ist. Aber man weiß ja auch, dass von Exporteuren immer gerne gehandelt wird. Da braucht man Luft nach oben. Ein bis drei Tage später meldeten sich auch einige Händler: Die Angebote begannen bei zweihundert Euro. Das war mir allerdings etwas zu wenig.

Dann meldete sich jemand, der nur englisch und russisch konnte. In Ermangelung von Russischkenntnissen meinerseits einigten wir uns auf die Verhandlungssprache Englisch. Allerdings stellte sich heraus, dass das Englisch des Interessenten noch dürftiger war als meines… 😉  Wir handelten ein wenig herum, bis wir uns tatsächlich bei 450 Euro trafen. 450 Mäuse!!! Das war mehr, als ich erwartet hatte! „Ei komm tu juh, to hohm, and taak Otto!“, verabschiedete er sich am Telefon. „Tomorro, at ten hauers.“ Er meinte wohl „Zehn Uhr“. War mir recht. Am nächsten Tag wartete ich allerdings vergeblich. Na toll. Meine Frau gab auch zu bedenken: „Jetzt kennen die unsere Adresse! Nicht, dass das bloß eine Finte war. Hoffentlich klauen die das Auto nicht. Oder sie kommen, und statt Geld bekommst du einen vor die Mappe. Man hört ja so viel…“ – „Klar. Sie klauen nur Autos, die zum Verkauf stehen, die anderen lassen sie da. Na, du hast ja Vorstellungen!“, tat ich den Einwurf ab. Scheiß Vorurteile, sie kommen doch immer wieder hoch. Selbst bei an sich offenen Menschen…

Ich hatte die Sache damit schon abgeschrieben, als es zwei Tage später wieder am Handy klingelte: „Mai Frennt, is Auto sold? – Not? Gut. Ei komm todai, kome at fohr. Juh a ser?“ – Ja klar war ich! Für 450 statt der erwarteten 300 Tacken mache ich auch schon mal einen zweiten Termin! Allerdings stand ich auch dieses mal wieder alleine am Auto und wartete. Irgendwie kam ich mir doof vor. Dann fuhr ich ins Wochenende. Etwas angesäuert war ich schon, denn verarschen kann ich mich auch alleine. Also, manchmal, wenn mir danach ist. Sonntags rief mich dann eine junge Mutter an: „Guten Tag. Ist das Auto noch zu haben?“ Im Hintergrund hörte man ihr Kind brabbeln. Ich fragte vorsichtig nach: „Ja. Aber mal vorweg: Sind Sie Händler? Oder haben Sie eine Werkstatt im Rücken?“ Sie verneinte. „Tja“, seufzte ich, „dann würde ich Ihnen von diesem Auto abraten. Wenn es in Afrika oder Russland fährt, kann es noch ein paar Kilometer durchhalten. Aber der deutsche TÜV würde es wohl still legen. Vielleicht schauen Sie sich besser nach einem anderen Fahrzeug um.“ Ich wollte schließlich nicht einer jungen Frau, die es wahrscheinlich „nicht so dicke“ hatte (sonst würde sie sich nicht für Autos in dieser Preislage interessieren), das letzte Geld aus der Tasche ziehen, und drei Monate später wird das Auto unter ihrem Hintern verschrottet.

Sein Englisch war sehr kreativ

Sein Englisch war sehr kreativ

Ich spielte schon mit dem Gedanken, das Auto selbst zum Verwerter zu bringen, als sich der Ostmann wieder meldete. Per SMS: „Froind, I call you…“ (Ja, er schrieb „Froind“). Mittlerweile war es mir egal, ob es Ernst war oder nicht. Aber am nächsten Tag kamen tatsächlich gleich fünf Russen nach einem kurzen Telefonat, um sich das Auto anzusehen! Allerdings war keiner meiner Sprache mächtig. So bedeuteten sie mir, dass das Auto, wenn sie es denn kaufen würden, auf eigener Achse nach Italien und von dort per Schiff nach Georgien gehen sollte. Ich hatte keine Bedenken, dass der Peugeot die Strecke schaffte: Der Motor war zwar etwas undicht, aber sonst in Ordnung.

Nachdem ich auf das Knacken in den Federn und den Ölverlust am Motor hingewiesen hatte (ich wollte mich ja nicht mit der Autoschieber- Mafia anlegen… 😉  ), schlugen sie ein: Das Auto war verkauft! Am nächsten Tag, einem Freitag, wollten sie es abholen, um es am Wochenende zu exportieren. Mit roten Überführungskennzeichen, die sie mitzubringen versprachen. Wurde aber nichts draus: Erst drei Tage später riefen sie wieder an, um einen Termin für den dann kommenden Freitag zu machen. Eine schwere Geburt!

Dann holten sie es aber tatsächlich ab. Allerdings ohne eigene Kennzeichen dabei zu haben. Aber sie meinten auch, sie würden das Auto nur zu einem Händler in der Nähe bringen, und in ein paar Minuten wären sie dann wieder da, um mir die Kennzeichen zu bringen. Ich ließ mich breit schlagen. Nun, ich würde das Auto sowieso später selbst abmelden, dachte ich mir. Und falls etwas passieren sollte, hatte ich schließlich im Kaufvertrag eine Uhrzeit festgeschrieben. Wegen dem „Zurückbringen der Kennzeichen“ sollte man vielleicht mal über seinen Schatten springen und den Herren vertrauen. Immerhin lebten sie scheinbar vom Export alter Autos, da darf man eine gewisse Professionalität voraussetzen. (Vorweg: Nö.) Ich schrieb mir also vom Ausweis eines der Herren, der sich als „Käufer“ hergab, die Daten für den Vertrag ab, kassierte das Geld, übergab alle Papiere und ließ sie fahren.

Natürlich brachten sie mir die Kennzeichen nicht zurück. Ich schob also am nächsten Tag die Veräußerungsanzeige am Straßenverkehrsamt über die Theke, zwei Tage später schon bekam ich die Bestätigung vom Zollamt, dass ich das Auto los war. Das war am 17. des Monats.

Aber der Spaß war noch nicht vorbei.

Zunächst flatterte mir zwei Wochen später eine Verwarnung aus Münster ins Haus: Mit dem Auto wurde  zwei Tage nach dem Verkauf zu schnell gefahren. 15 Euro wollten die für ihre Stadtkasse. „Na toll“, meinte meine Angetraute, „willst du das jetzt etwa bezahlen?“ Ich dachte nach. Ich hatte ja noch keine große Erfahrung mit Strafzetteln verkaufter Autos. „Ich weiß nicht, was das für ein Aufwand mit dem Widerspruch ist. Wenn man dafür dreißig mal mit Anwalt hin und her schreiben muss, ist es vielleicht einfacher, das Ding zu bezahlen. Aber wir können ja mal jemanden fragen, der Ahnung hat.“ Im Bekanntenkreis meiner Frau gab es einen Anwalt. Und der meinte nur lapidar: „Schickt eine Kopie vom Kaufvertrag hin und gut. Der Rest geht euch nichts an.“ Gesagt, getan: Äußerung auf den Bogen geschrieben, Kopie vom Vertrag dran getackert, weg mit der Post.

Doch bereits einen Tag später der nächste Bettelbrief: Das Auto war – schon am 18. – mit meinen Kennzeichen auf der A2 bei Bielefeld geblitzt worden. Dieses mal wurde ein Preisgeld von 30 Euro ausgelobt. Und knapp zwei Wochen später aus Langenfeld die Nachricht, dass es sie gefreut hätte, dass wir am 31. dort gewesen seien. Der Aufenthalt ohne Parkschein sollte aber wiederum zehn Schleifen kosten.

Langsam nervte es. „Die wollten das Auto doch schon letztes Wochenende nach Georgien bringen“, meinte mein Augenstern etwas angesäuert. „Ich weiß“, entgegnete ich, „aber was soll ich jetzt noch machen? Bestimmt verschiffen sie das Auto am Wochenende.“ Hoffte ich. War aber nicht so.

2014-08-21 21.03.30Am 5. des Folgemonats waren die Georgier immer noch mit der Schleuder unterwegs. Und die Karre war scheinbar kaum zu halten! Aus Göttingen ein Zielfoto, zu dem ich aber nur als Zeuge gehört werden sollte. Die Ostmänner hatten das Auto also offensichtlich immer noch nicht umgemeldet. Wieder Äußerung auf dem Bogen ausgefüllt (mittlerweile als Mustertext abgespeichert), Kopie vom Kaufvertrag, zurückgeschickt.

Dann kam der Brief aus Münster zurück: „Empfänger nicht zu ermitteln“, stand drauf. Der Aufkleber prangte über der Postfachadresse der Stadt Münster. Die Post hatte scheinbar das Rathaus nicht gefunden. Und ich dachte immer, „Bielefeld“ sei die fiktive Stadt! Kurz angerufen, um die Fristen zu wahren. „Kein Problem“, meinte die Dame am Diensttelefon, „ich habe das hier vermerkt. Wenn Sie den Widerspruch jetzt schicken, brauchen Sie nichts befürchten.“ Wenigstens etwas.

Ich war mit der Sache aber immer noch nicht durch:

Am 8. wurden gleich zwei Fotos in Berlin, am 11. eines in Meißen gemacht. Übliches Prozedere: Der Kaufvertrag hatte mittlerweile seinen festen Platz am Kopierer, die Äußerung dazu musste nur der jeweiligen Behörde angepasst werden. Man bekommt Routine. Ärgerlich war nur jedes mal das Porto. Dieses brauchte ich für den nächsten Widerspruch dann aber nicht:

Ich freute mich auf einen schönen Ausflug, wollte mit meiner Liebsten zum Angeln. Als ich nach dem Dienst die Wohnung betrat, empfing sie mich allerdings nicht mit einem freundlichen Lächeln, sondern dampfte wutentbrannt in der Wohnung auf und ab.

„Hallo, Schatz“, sagte ich verwundert. „Was ist denn mit dir los? Heute keine Lust zum Angeln?“ – „Schau mal auf den Wohnzimmertisch“, giftete sie zurück, „da liegt ganz tolle Post! Wir sind dran! Aber richtig!“ Ich wunderte mich noch zwei, drei mal fleißig weiter: „Ein weiterer Strafzettel? Och, das hatten wir doch schon so oft…“ – „Von wegen! Nix Strafzettel! Kripo Münster! Wir haben eine Anzeige am Hintern!“ Sie war ziemlich aufgelöst. Ich schaute mir den Drohbrief an: „Ihnen wird vorgeworfen … Zulassen des Fahrens ohne Führerschein … Pflichtversicherungsgesetz …“ Aha. Das Fahrzeug war demnach am 14., also fast einen Monat nach der Abmeldung, in Münster in eine Verkehrskontrolle geraten. Der Fahrer war lappenfrei, das Auto zulassungsfrei, die Polizei humorfrei. Der Fahrer, der nicht der Käufer war, hatte es scheinbar nicht übers Herz gebracht, den neuen Besitzer zu verpetzen. Daher war ich als letzter registrierter Halter Ansprechpartner. Tolle Wurst.

Ich setzte mich also hin und schrieb eine ausführliche Beschreibung der Sache, wies auch auf die permanente Reisewut der neuen Besitzer hin, packte den Äußerungsbogen mit der üblichen Vertragskopie in den (portofreien) Rückumschlag und schickte alles wieder weg. „Die müssen sich natürlich erst mal an mich halten“, beruhigte ich meine Frau, „weil der neue Halter noch nicht registriert ist. Das wird aber bestimmt wieder eingestellt. Schließlich ist die Sache ziemlich offensichtlich. Gott sei Dank habe ich wenigstens einen ordentlichen Vertrag gemacht.“ Ich schwor mir, selbst dem Papst niemalsnicht mehr in irgendwelchen Geschäftsfragen zu trauen. Die Welt ist schlecht.

Die Sache kann ich auch kaum jemandem erzählen, da fast immer die gleiche Phrase kommt: „Wie kannst du bloß ein Auto mit Kennzeichen verkaufen?“ – Das frage ich mich allerdings ehrlicherweise mittlerweile auch. Ich war noch nie so froh über einen Kaufvertrag…

„Hier steht auch, dass die Kennzeichen entstempelt und der Schein eingezogen wurde. der Spuk wird wohl ein Ende haben. Gott sei Dank“, tröstete ich meine Frau.

2014-09-17 12.40.42-1War aber nicht. Ein paar Tage später lag ein DIN C4- Umschlag im Briefkasten. „Oh, ob der Verlag mir etwas geschickt hat?“, dachte ich noch, als ich ihn  aus dem Kasten zog. Aber der Absender war nicht Bremen, sondern Herford. Und drin steckten auch keine Abrechnungen über zum Beispiel Lizenzverkäufe an meinem Buch, sondern Tickets für zu schnelles Fahren. Es waren gleich sieben Stück, fein säuberlich handschriftlich durchnummeriert! Nach der Polizeikontrolle war das Auto quasi im Pendelverkehr an einem Blitzer vorstellig geworden, und zwar am 15., am 17., am 18. gleich drei mal (war aber keine Happy Hour, kostete das gleiche), am 19. und am 22.! Mittlerweile aber ohne Rechnung, nur noch als Anhörung. Auf den Fotos waren mindestens zwei verschiedene Fahrer zu erkennen. Die legten es scheinbar darauf an! Ich telefonierte mit dem dortigen Straßenverkehrsamt. Nach einer kurzen Erklärung fragte ich: „Muss ich da wirklich für jede Rechnung einen Zeugenbogen ausfüllen, oder reicht es, wenn ich das gesammelt wieder mit einer Aussage, in der alle Kassenzeichen gelistet sind, zurück schicke?“ Die Frau am anderen Ende verstand mein Leid. „Nun, eine Aussage wird reichen. Hier ist ja auch schon ein Vermerk im Rechner, dass alles zusammen von einer bestimmten Sachbearbeiterin bearbeitet wird. – Auf den Fotos ist übrigens kaum zu erkennen, dass die Plaketten ab sein sollen.“ Na klasse, dachte ich. Wenn das mal jetzt nicht trotzdem weiter geht… „Vielleicht müsste man das noch mal bei der Polizei melden“, meinte sie. „Ich gebe das mal weiter.“ Mein heißer Dank war ihr gewiß.

Doch damit nicht genug. Unendliche Geschichte, Teil 16: Mitte letzten Monats kam schon wieder eine Anzeige. Aus Minden. „Wegen Diebstahl an KFZ“, desweiteren wieder Pflichtversicherungsgesetz, blabla… Und zwar von einer Kontrolle am 23., also neun Tage nach der letzten in Münster. Das konnte doch langsam nicht mehr wahr sein! Haben die nicht irgendwann mal im System versorgt, dass hier etwas nicht stimmte? Wie oft müssen diese sauberen Herren noch durch die Gegend fahren, bis das Auto mal einkassiert wird? Langsam reicht es doch…

Aber es reichte nicht. Als – hoffentlich – letzter Nachzügler kam jetzt die 17.  Post, wiederum aus Bielefeld. Wieder A2. Und dieses mal mit 145 statt 100 Klamotten, also im Bußgeldbereich. Die dritte Anzeige. Dass die Plakette abgekratzt sein soll, kann man zumindest auf dem kopierten Foto nicht erkennen. Ich werde mich also morgen schon wieder hinsetzen, die Aussage, die ich bereits für Münster geschrieben hatte, modifizieren, und alles zurück schicken.

Und dann werde ich mal den Anwalt fragen, ob es hilft, wenn ich eine Anzeige mache. Ich weiß nur nicht, weswegen: Das Auto gehört nicht mir, es ist ordentlich abgemeldet, meine Versicherung muss für nichts aufkommen… eigentlich habe ich nicht einmal etwas mit dem ganzen Kram zu tun! Wenn das nur auch schon die Behörden wüssten. Ich glaube, ich muss mal eine Anzeige in der BLÖD schalten.

Und wenn sich jemand auf den Fotos wiedererkennt, kann er sich ja bei mir melden. Ich denke, einige Polizeidienststellen wird es auch interessieren. Vielleicht kommt dann demnächst die Post ja mal an die richtige Adresse. Ich habe nämlich keine Lust, mir auch noch zur Vereinfachung einen Portostempel anzuschaffen.

 

Über firefox05c

Firefighter, Kittyowner, Bagpipeplayer. Querulant. Manchmal bissig, aber im Großen und Ganzen handzahm. Die Themen hier: Feuerwehr - Rettungsdienst - Alltag .
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20 Antworten zu Wie man ganz viele Briefe bekommt

  1. Henning schreibt:

    Vor 20 Jahren hatte ich auch mal ein Auto verkauft, mit „der Käufer verpflichtet sich, das Fahrzeug innerhalb 3 Tagen umzumelden/abzumelden. Das habe ich 2 Monate später mit dem originalen Kennzeichen des nicht mehr existenten Landkreises gesehen. glücklicherweise hatte ich aber keinerlei Ärger.

  2. Steffi schreibt:

    Oh man.

    Ich habe vor einigen Jahren ein nicht mehr fahrbereites Motorrad verkauft. Ohne Kaufvertrag, mit (angemeldeten) Kennzeichen und nur gegen Handschlag.
    Mein Vater hat mir am Telefon gehörig den Kopf gewaschen, als ich es ihm erzählt habe.
    Und wenn ich deine Geschichte jetzt lese mache ich mehr als nur drei Kreuze, dass der Käufer es wirklich nur brav abgemeldet hat.

  3. Tobias schreibt:

    Ich weiß schon, warum ich grundsätzlich das Auto abmelde und die Kennzeichen abschraube, bevor ich es zum Verkauf anbiete.
    Man könnte natürlich versuchen, das Porto-Geld von dem Käufer zurück zu bekommen, aber das würde vermutlich eher noch mehr Geld kosten.
    Wie sagte mein alter Meister mal so schön, „man soll schlechtem Geld kein Gutes hinterherwerfen“

  4. Meyerlein schreibt:

    Ich habe recht oft Kontakt mit meinen Kollegen der Zulassungsstelle. Daher kann ich aus (deren) Erfahrung sagen: Das hat nichts mit Vorurteilen, sondern mit schlechten Erfahrungen zu tun.
    Die Mißbrauchsquote bei solchen Aktionen ist sehr hoch, man wird immer wieder mit ahnungslosen Mitmenschen konfrontiert denen das gleiche wie dir passiert ist.

  5. BB schreibt:

    Du bist weder selbst schuld, noch war das vorhersehbar, denn: ich bin generell auch dafür, erstmal zu vertrauen und nicht immer und überall das „BÖSE“ zu vermuten und tausend Vorkehrungen etc. zu treffen. Das macht das Leben eng und eingeschränkt und ehe man sich versieht, entspricht man damit dem Vorurteil über viele Deutsche …. So wie es aussieht, hast Du ja nun anwaltlichen Beistand und damit wird die Sache bald zu Ende gehen….I hope so….
    (achso: SORRY, dass ich in meinem anderen Kommentar Deinen Namen erwähnt habe. Das war natürlich „nicht nachgedacht“ und in Zukunft lasse ich ihn weg) [Anm.: schon wieder edit…]

  6. Wortman schreibt:

    Mal so nebenbei bemerkt: Die 450 Euronmen hast aber bekommen, oder? 😉

  7. elchbulle schreibt:

    Wenn du die Kennzeichen als gestohlen meldest, was sie ja auch sind, dann wird das Vermerkt!

    • firefox05c schreibt:

      Die Kennzeichen wurden ja nicht gestohlen, sondern höchstens unterschlagen, da ich sie freiwillig herausgegeben habe. Streitwert: Die Blechschilder (30 Euro?). Das Auto wurde von mir ordentlich verkauft und abgemeldet, ich habe damit also rechtlich nichts mehr zu tun. Im Kaufvertrag steht leider nichts explizites über die Nummernschilder. Hätte ich vielleicht einbringen müssen (etwa wie: „Die Kennzeichen sind nicht Bestandteil des Vertrages“ oder so).
      Der nun wiederholte „Kennzeichenmißbrauch“ (also die Verstöße unter Verwendung der Nummernschilder) geschieht durch den neuen Eigentümer bzw. dem jeweiligen aktuellen Besitzer/Fahrer (der die tatsächliche Gewalt ausübt). Ich fürchte, da machst du nichts.

      • Wortman schreibt:

        Das Auto ist nicht angemeldet, die Schilder noch dran. Jede Blitzeraktion etc. orientiert sich an den Nummernswchildern. Und der letzte Halter bist du. Daher die vielen Briefe 😉
        Kennzeichen dran lassen ist ja nicht verboten und im Vertrag hat das keine Wirkung, ob drin steht, dass die Schilder dran waren oder nicht.
        Ich denke, es ist wichtig, der Polizei zumindest den Kaufvertrag vorzulegen und klarzumachen, was da läuft.

      • firefox05c schreibt:

        Ich schicke jedes mal eine Kopie des Vertrages mit, in dem sogar die Ausweisnummer vom Käufer drin steht. Zu den Anzeigen habe ich eine umfangreiche Aussage geschrieben, die ich dann jedes mal angepasst habe (als Vorlage gespeichert, mit Hinweis auf die anderen Vorfälle, damit sich die Behörden vielleicht kurzschließen können). Mehr kann ich nicht machen. Bisher ist auch noch keine Rückfrage gekommen. Laut dem befreundeten Anwalt wird wohl nur irgendwann ein Schreiben kommen, dass die Verfahren gegen mich eingestellt wurden.

      • Wortman schreibt:

        So wird es wohl laufen – irgendwann 😉

  8. Puh, da hast/hattest Du ordentlichen Stress an der Backe… ich drücke meine Daumen, dass der Fall sich nun erledigt hat und ihr nicht noch weitere Briefe erhaltet

  9. spreewaldperle schreibt:

    Da kommt Freude auf. Also nicht. *ätzend* Halt uns mal auf dem Laufenden, wie die Sache ausgeht.

  10. sst89sst89 schreibt:

    Autsch… Bevor du zum Anwalt gehst und dort für die Rechtsberatung bezahlst, geh doch einfach mal zur nächsten POL Dienststelle und frag mal nach, was man da machen kann. Vielleicht kann man ja beim Landratsamt ein Vermerk bei deinem Kennzeichen machen, dass das Auto verkauft ist. Denn ich denke, dass dort die Kennzeichen von den Blitzerhaltern abgefragt wird. Die Daten von dem Vogel hast du ja von dem Ausweis abgeschrieben. Zeig den wegen Urkundenfälschung an (Kennzeichen ist eine Urkunde), Fahren ohne Zulassung etc. hat er sicherlich schon. Und sei froh, dass dein ehemaliges Auto nicht als Fluchtwagen bei Straftaten verwendet wird… da hättest du nämlich evtl. auch noch Besuch in Schwarz mit großer SEK Aufschrift in deinem Wohnzimmer…

  11. Wortman schreibt:

    Das ist ja wirklich heftig… Lacher hast wahrscheinlich im realen Leben genug deswegen produziert, oder? 😉

    • firefox05c schreibt:

      Eher das Unverständnis, wie ich „solch windigen Russen“ trauen konnte. Solche Sachen sind natürlich Wasser auf den Mühlen derer, die Vorurteile propagieren. Hier hat es schließlich gepasst.

      • Wortman schreibt:

        Und die Hälfte von denen wird es nicht zugeben, dass sie für einen Geldvorteil ähnlich agiert hätten 😉

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