Für die „technische Hilfe“ haben wir seit einiger Zeit ein paar kleine Helfer, wie ich sie mag: Ein Problem, für das es auf dem Markt sauteure Geräte gibt, wird damit auf eine simple und billige Art gelöst.
Die Situation: Verkehrsunfall, Patient eingeklemmt, das Auto wird auf fachfremde Art in seine Einzelteile zerlegt. Überall entstehen scharfe Kanten. Für Säulenstummel hat man meist schon entsprechende Lösungen: Verkehrsleitkegel, einseitig zugenähte A- Schlauchstücke oder – eleganter, aber teurer – die auf dem Markt angebotenen Schutzstulpen.
Aber was macht man nun bei scharfen Kanten, wie zum Beispiel an abgetrennten Blechen, der Dachkante bei bündig herausgetrennter B- Säule oder einem aufgerissenen, scharfkantigen Schweller? Hier wird von den bekannten Herstellern zum Beispiel eine textile Matte angeboten, in deren Ränder Magnete eingearbeitet sind, mit denen die Matte am Autoblech fixiert wird. Diese halten aber schlecht unter dem Autohimmel …
Abhilfe schafft eine simple und billige Idee, die sich einfach umsetzen lässt: Klammern aus Abwasserrohren!
Von einem einfachen Kunststoff- Abwasserrohr mit etwa 200mm Durchmesser werden ca. 6cm breite Scheiben abgeschnitten, die an einer Stelle aufgesägt werden. Fertig sind die TH- Klammern! Breitere Klammern sind natürlich stärker, lassen sich aber mit einer Hand schwerer positionieren. Da muss jeder seinen Mittelweg finden. Einen Meter Rohr bekommt man übrigens schon ab 10 Flocken. Daraus bekommt man so viele Klammern, dass sie für Unfälle fürs ganze Jahr reichen sollten – auch, falls hier und da mal eine kaputt bricht oder die fleißigen Kollegen sie beim eifrigen Trümmer aufräumen mit entsorgen sollten.
Zwei dieser Klammern reichen aus, um textile Schutzmatten oder – wie auf dem Foto zu sehen – behelfsmäßig eine Gummimatte an einer Dach- oder Türkante zu fixieren. Billiger und einfacher gehts kaum!
Diese Idee kam übrigens über eine FF zu uns. Wenn ich mich nicht irre, war es ein Kollege der FF Ahaus.
Das mit den Klammern hört sich klasse an. Werde es mal bei uns ausprobieren und hoffe es findet anklang.
Interessante Idee!
Aber wieso nimmt man nicht einfach ein langes Stück Rohr und klemmt dieses direkt über die scharfe Kante? Oder wäre ein so lange Stück Rohr zu schwer aufzubiegen?
Oder wäre dann der Materialverbrauch zu hoch?
Ein solcher Kantenschutz wird nicht immer an einer glatten Kante angebracht. Ein einziges, langes Stück hat darum gleich mehrere Nachteile: Zum ersten wäre es sperrig auf dem Feuerwehrauto. Zweitens müsste es über die ganze Länge gleichzeitig offen gebogen werden, was sehr schwer ist (sowohl von der Kraft, als auch von der Handhabung her). Drittens ist z.B. eine entfernte Säule nicht immer genau bündig am Dach abgeschnitten, weshalb man ja eine Decke zum Schutz darum legt. Ein gerades, ganzes Rohr könnte man aber nur über eine gerade, glatte Kante schieben. Ist eine Rundung in der Kante oder steht ein abgeschnittener Stumel 10cm hervor, geht es schon nicht mehr. Viertens bräuchte man an anderen Stellen (z.B. der Fensterausschnitt am Auto, abgerissene Stücke, oder was für Kanten man auch immer mit der Decke schützen will) unterschiedlich lange Rohre. Eine Decke kann man immer zurecht schieben oder falten, um sie mit zwei schmalen Klammern überall passend befestigen zu können. Das geht auch um Rundungen, Einbuchtungen und Stummeln herum. Man ist also mit ein paar schmalen Klammern flexibler.